Wenn sich heute ab 19:45 Uhr der Bayernligaabsteiger HBC Nürnberg in der Helmbrechtser Göbelhalle vorstellt, dann genießen die Männer der SG zum zweiten Mal nacheinander Heimrecht. Da waren in der Vorsaison Punkte in Serie garantiert. SG und ihre Heimstärke oder wie es die jeweiligen Gegner zur Kenntnis nehmen mussten: Die Macht aus dem Frankenwald, denn Punktgewinne für Gastvereine gab es in heimischen Hallen nicht. Bis zum letzten Spieltag. Da kreuzte der Meister HSG Lauf/Heroldsberg auf und zerstörte mit dem Saisonschlussakkord den Heimnimbus der Frankenwäldler.

Genau der ging bereits am letzten Wochenende gegen einen Meisterschaftsmitfavoriten dieser Saison verloren. Der ASV 1863 Cham behielt mit 35:30 in der Münchberger Gymnasiumhalle die Oberhand gegen spielerisch keinesfalls schlechtere Gastgeber. Die wiederum brachten sich quasi selber um den Lohn für ihren couragierten Auftritt. Ein 7-minütiger Aussetzer mit einem 7:0-Lauf der Gäste setzte den Hoffnungen, dieses Jahr gleich wieder eine Serie zu starten, ein jähes Ende.

Bleibt den Seiferth-Schützlingen die Möglichkeit, ab heute mit dem Punktesammeln für die Spielzeit 2024/2025 zu beginnen. Da darf man sich freilich nicht wieder in Minuten die Butter vom Brot nehmen lassen. Zum Wiederholungstäter will die SG auf keinem Fall werden. Die Gäste aus der Noris werden aber alles daran setzen, damit eventuell genau das wieder eintritt.

Da knistert es bereits im Vorfeld. Die Gastgeber wollen einen 0:4-Punktestart vermeiden, die Gäste möglichst mit einem doppelten Punktgewinn in die Spielzeit starten. Für den HBC ist es die Saisonpremiere, nachdem die eigentliche Auftaktbegegnung aus der Vorwoche gegen den SV Michelfeld nach hinten verlegt wurde.

Nürnberg wird somit in Helmbrechts alles in die Waagschale werfen, um die Gastgeber nach Abpfiff erneut mit leeren Händen zu sehen. Nachdem der HBC aller Voraussicht nach zum Kreis der Aufstiegsaspiranten zu zählen ist, erwartet das Heimteam die zweite schwere Hausaufgabe nacheinander.

Für die Seiferth-Schützlinge wäre es deshalb an der Zeit zu punkten, zumal in der nächsten Woche das schwere Auswärtsspiel beim SC Eching auf den Plan steht. Bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft die Niederlage gegen Cham wegsteckt. Der Tank sollte auf jedem Fall wieder so voll sein, damit die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg mit Power über die volle Distanz gehen können.

SG-Trainer Christian Seiferth mit dem Blick aus seiner Sicht auf dieses Begegnung:
„Mit dem HBC kommt gleich das nächste richtige Brett zu uns in die Göbel-Halle. Wir werden auf den Punkt fokussiert sein müssen um etwas mitzunehmen. Wichtig wird sein gut in den Rückzug zu kommen um den HBC nicht zu einfachen Toren kommen zu lassen.“

Es war für die SG-Damen am Vorwochenende zum Saisonauftakt beim HBC Nürnberg durchaus mehr drin, als am Ende mit einer Dreitoreniederlage vom Parkett zu müssen. Gut gespielt, die taktische Marschroute von Trainer „Mick“ Bernert umgesetzt. Vieles lief schon in die gewünschte Richtung. Was aber als Überbleibsel aus der Vorsaison in dieses Spiel mitgenommen wurde, war das Auslassen glasklarer Einschussmöglichkeiten. Dann darf man sich am Ende auch nicht wundern, wenn am ersten Spieltag nur die Rolle des zweiten Siegers übrig blieb.

Das soll sich beim Heimauftakt ändern, wenn am heutigen Samstag ab 17:45 Uhr der HC Sulzbach/Rosenberg seine Visitenkarte in der Helmbrechtser Göbelhalle abgibt. Die Gäste sind bereits am 15.9. mit einem klaren Heimerfolg gegen den HV Oberviechtach in die Saison gestartet, mussten sich aber am Vorwochenende mit 22:27 bei HaSpo Bayreuth geschlagen geben. Ausgeglichenes Punktekonto nach ausgeglichenen Leistungen. Was kommt da auf die SG-Mädels zu?

Sicherlich ein entschlossener Gegner, der bei seinem zweiten Auswärtsauftritt nicht wieder leer ausgehen will. Aus früheren Landesliga-Spielzeiten ist der heutige Gast noch gut in Erinnerung. Fast immer auf Augenhöhe war es schwer, die Punkte am Ende auch in eigener Halle zu behalten. Die Oberpfälzer hatten immer passende Antworten parat und verlangten dem Heimteam alles ab.

Das wird bestimmt heute nicht viel anders, zumal sich der HC bei einem Auswärtserfolg ein Stück weit in der Tabelle nach vorne arbeiten könnte. Die Gastgeberinnen, die auch heute mit stimmgewaltiger Rückenstärkung rechnen können, werden aber alles daran setzen, um selber zu den ersten Punkten zu kommen.

Trainer Bernert hat eine spielstarke und technische beschlagene Truppe, die aber noch weiter reifen und an verschiedenen Mechanismen arbeiten muss. Dies alles wird im Laufe der Saison stetig verbessert, zumal nach einigen Spielen der Rhythmus helfen wird neue Varianten zu verinnerlichen. Was sich auf keinem Fall wieder ins SG-Spiel einschleichen darf, ist der Schlendrian beim Ausnutzen der Einwurfmöglichkeiten. Bereits im letzten Bayernligajahr entstanden so Ergebnisse, die bei guter Chancenverwertung ganz anders ausgefallen wären.

Die SG-Mädels wissen genau, wo sie der Schuh drückt. Es ist die Gnadenlosigkeit beim Abschluss. Die gilt es beim ersten Oberligaheimauftritt heute erstmals unter Beweis zu stellen. Sollte es gelingen, die Erfolgsquote beim Abschluss nach oben zu treiben, dann werden als Lohn dafür die beiden Punkte auf die Habenseite des SG-Kontos wandern.

Hoffnungsvoll uns mit einem Augenzwinkern Trainer „Mick“ Bernert vor der Partie:
„Die Zutaten für das heutige Spiel im Helmbrechtser Hexenkessel sind einfach: Eine gute und konzentrierte Trainingswoche, Videoanalyse und ein hochmotiviertes Team. Wenn wir das alles noch auf die richtige Temperatur bringen und unsere Fans die Feinwürze dazu geben, könnte am Ende ein schmackhafter Handballnachmittag dabei rauskommen“.