Großkampftag in der Helmbrechtser Göbelhalle, wenn es am Samstag gleich zweimal SG Helmbrechts/Münchberg gegen die HSG 2020 Fichtelgebirge heißt. Zuerst treffen ab 17:45 Uhr die beiden Damenmannschaften aufeinander, bevor um 19:45 Uhr der Anpfiff zum Männerspiel der beiden Lokalrivalen ertönt.
Derbyzeit bei den Männern in der Region. Da war war los, da flogen auch schon mal sprichwörtlich die Fetzen und das fast im Wochenrhythmus. Gemeint ist die Zeit, wo sich der TV Helmbrechts, TV Münchberg (jetzt SG Helmbrechts/Münchberg), mit dem VfL Wunsiedel, TVO Marktredwitz (seit 2020 ist jetzt noch der HC Marktleuthen dazugekommen und damit spielen die 3 Vereine als HSG 2020 Fichtelgebirge) und der TS HR Selb (jetzt mit dem TV Rehau als HSV Hochfranken; aktuell in der BZOL) vor prall gefüllten Rängen regelmäßig Krimis lieferten, die an Spannung und Dramatik oft nicht mehr zu toppen waren.
Gesprächsstoff war jederzeit vorhanden, die Spannung auf das nächste Derby immer nah und greifbar. Geblieben sind für die laufende Saison genau die Derbys der Rivalen am Samstag in Hin- und Rückspiel. Dass zumindest das über die Saison hinaus auch noch so bleiben wird, dafür müssen beiden Kontrahenten sich noch mächtig ins Zeug legen und dies sicherlich nicht nur am Samstag.
Der bisherige Saisonverlauf ist für die alten Rivalen alles andere als berauschend verlaufen. Immer wieder auf und ab und nach klaren Siegen, folgten meist klare Niederlagen oder eben auch anders herum. Die Quittung für die bisherigen Auftritte bringen für den Gast mit 4:4 Zählern ein ausgeglichenes und für die Gastgeber sogar ein negatives Punktekonto.
Soweit man in einer solchen Konstellation überhaupt von „besseren Karten“ sprechen kann, besitzen diese für den Moment wohl eher die Fichtelgebirgler. Sie könnten nämlich mit einem Erfolg ihr Punktekonto auf die Habenseite schieben.
Den Hausherren dagegen stünde zwar nach dann gespielten 6 Partien das Wasser noch lange nicht bis zum Hals, aber ein steigender Pegel in gefährliche Höhen wäre bei einer Heimniederlage wohl nicht mehr zu leugnen.
Mit einem genauen Blick auf die Tabelle vor diesem Spieltag ist deutlich zu erkennen, dass sich eigentlich keine Mannschaft einen Ausrutscher leisten kann und darf, weil alles zu eng beieinander liegt. Genau das hat die jetzt in Rot und Schwarz auflaufende SG Helmbrechts/Münchberg aber bei HaSpo Bayreuth II und vor allem beim Schlusslicht SV Michelfeld schon zweimal gemacht, wo man zudem klar auf die Verliererstraße gedrängt wurde.
Was die Stunde geschlagen hat, das sollte die Gastgeber zwischenzeitlich begriffen haben. Trainer Christian Seiferth weiß, dass man zu diesem Zeitpunkt der Saison noch alles in eigenen Händen hat. Es hat seinen Mannen deshalb nochmals eindringlich an ihre Fähigkeiten erinnert. Die müssen aber endlich auch einmal über die komplette Spielzeit abgerufen werden. Zudem mit einer deutlich besseren Chancenverwertung als in den zurückliegenden Begegnungen.
Christian Seiferth kurz aber deutlich: „Es ist jetzt einfach an der Zeit abzuliefern!“
Im Damenderby scheinen mit einen Blick auf die Tabelle die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg die besseren Karten zu besitzen. Die Gastgeber haben bisher überzeugt und stehen nicht von ungefähr mit 7:3 Zählern auf Rang zwei. Freilich sind die Schützlinge vom Trainergespann Christopher Seel und Daniel Schenk nach der klaren Auswärtsniederlage in Zirndorf und dem Remis zuvor daheim gegen Mainfranken seit 2 Spieltagen ohne doppelten Punktgewinn, doch waren diese beiden Gegner auch alles andere als Laufkundschaft.
Und Laufkundschaft ist die HSG Fichtelgebirge eben auch nicht. Obwohl die Gäste mit derzeit 2:6 auf dem vorletzten Tabellenplatz rangieren, steckt wesentlich mehr in der Mannschaft, als es das nackte Zahlenspiel hergibt. Unabhängig davon würden trotzdem die Spielerinnen aus Marktredwitz und Wunsiedel mit einer weiteren Niederlage erst einmal im Tabellenkeller verharren.
Genau das will die Truppe aus dem Fichtegebirge unbedingt verhindern und wird deshalb am Samstag alles auf die Platte bringen, um zumindest einem Zähler aus der Helmbrechtser Göbelhalle zu entführen.
Genau diesem Punktverlust wollen im Umkehrfall aber die Gastgeber unbedingt verhindern. Einmal, weil Derbyerfolge sich immer besonders gut anfühlen und anderseits hätte die SG dann immerhin schon 9:3 auf ihrem Kontostand, was auf die Abstiegsränge schon ein kleines Polster bedeuten würde.
Zudem haben die Mädels die erste Saisonniederlage zwischenzeitlich verdaut, wie das Trainergespann Christopher Seel und Daniel Schenk schon während der Woche erkennen konnten. Wie Christopher Seel erwähnte, war die Stimmung ausgezeichnet und die Mannschaft will Wiedergutmachung. Deshalb sollen unbedingt die beiden Punkte hier behalten werden, um die Heimserie fortzuführen. Seel abschließend: „Mit einem Derbysieg Zirndorf vergessen machen!“
Alles anderen SG-Teams sind an diesem Wochenende spielfrei.